Rechtzeitig vor dem Dreikönigstag 2016 ist Anfang Dezember 2015 das Sternsingen in die deutsche Liste des „immateriellen Kulturerbes“ aufgenommen worden.
In Wirklichkeit handelt es sich um eine sehr materielle (um nicht zu sagen materialistische) Un-Kultur. Und das nicht nur, weil es wieder mal um Geld geht. Die drei Könige haben der Legende nach dem Jesuskind wenigstens etwas gebracht. Die Sternsinger hingegen wollen was von den Besuchten. Ist das eigentlich noch niemandem aufgefallen? Die steinreiche Kirche war schon immer sehr gut darin, Gutes zu tun – aber bitte sehr entweder auf Kosten staatlicher Subventionen (siehe Caritas) oder auf Kosten der zahlungswilligen Gläubigen. Die eigenen Aktienpakete aufschnüren oder mal ein paar der Immobilien in bester Geschäftslage verkaufen, um Gutes zu tun – das wäre mal was Neues! Wobei das „Gute“ ja stets auch mit mehr oder weniger kirchlicher Beeinflussung z.B. der Bewohner von „Entwicklungsländern“ verbunden ist …
Nun kann die Kirche ihre Gläubigen gerne zur Kasse bitten, so oft sie will. Wenn die das mit sich machen lassen – bittesehr. Nur „christlich“ soll sie sich dann bitte nicht nennen. Denn auch das Sternsingen hat – wie Vieles andere – mit Jesus, dem Christus nichts zu tun. Den „Dreikönigstag“ hat die Kirche erfunden, um von der ursprünglichen Bedeutung dieses Kalendertages abzulenken: der Taufe im Jordan, als Jesus von Nazareth den Auftrag zur geistigen Revolution von Gott, dem Ewigen, empfing und annahm. Geistige Revolution im Sinne des Nazareners – die torpedieren die Priester seit 2000 Jahren.
Die „Könige“ hat die Kirche erst im Mittelalter dazuerfunden (in der Bibel steht nur was von „Weisen“), um deutlich zu machen: Die Staatslenker haben sich der Kirche (die Christus frecherweise für sich vereinnahmt) unterzuordnen. Was die Staatenlenker ja auch tun, vor allem in Deutschland: Sie finanzieren die Kirchen mit Milliarden – und gehorsam empfangen deutsche Politiker der „Kirchenrepublik Deutschland“ (ein neues Buch von Carsten Frerk!) die Sternsinger in ihren Amtssitzen.
Der Nazarener hingegen sprach: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Ihm, dem Friedefürsten, ging es weder um Einfluss noch um Geld.
Und der Kreidespruch, der an die Türen geschrieben wird? Ählich wie ein alter germanische Haussegen. Und dazu nützt man dann die Naivität und den Charme der Jugend schamlos aus. Jungs und Mädchen, lasst euch nicht für dumm verkaufen! Lasst die Kreide stecken und zieht weiter! Pocht lieber an die Türen des Vatikan: Der Papst soll, statt schöne Reden zu schwingen, lieber ein paar vatikanische Aktien verkaufen und ein par Barren aus den Goldreserven rausrücken!
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